Als die Stadtmauer in den 1300-1400er Jahren erweitert wurde, zog die Kaufmannsfamilie Kaufinger in das Obere Tor (Hohentor), das dann als Kaufinger Turm (Kaufingertor) bekannt wurde. Im gotischen Stil umgebaut, wurde der Turm 1810 abgerissen, aber der Name der Familie lebt an der Münchner Einkaufsstraße. Bekannt als Kaufingertor Passage (Website), ist eines der moderneren Elemente die überdachte Gasse, die von der New House Street abzweigt. 1994 wurde der Einkaufsgalerie ein Glasdach mit einem beleuchteten Design hinzugefügt, das ziemlich cool ist. Die Beleuchtung in der Kaufingertor Passage kopiert sogar das Gefühl eines natürlichen Sonnenuntergangs, da sich die Farben jeden Abend über einen Zeitraum von 90 Minuten allmählich ändern. Unser Lieblingselement der Passage ist die Statue eines Mannes, der auf einem Balken hoch über dem Eingang balanciert. Die Statue mit dem Namen Man With Outspread Arms wurde vom Künstler Stephan Balkenhol geschaffen und soll alle in die Einkaufswelt bei Kaufingetor einladen. Die obere Ebene des Glockenspiels zeigt das Kröndlstechen, das im Februar 1568 auf dem Marienplatz im Rahmen eines Festes zur Hochzeit von Herzog Wilhelm V. mit Renata von Lothringen stattfand. Eine karnevalistische Parade königlicher Hofmitglieder führt die Jouster in die Schlacht und bei der zweiten Rotation wird der rote Reiter (Französisch) durch einen Schlag des triumphierenden blauen Reiters (Bayerisch) von seinem Pferd geschleudert. Die Powerhouse-Hochzeit zwischen Cousins machte Bayerns Wittelsbacher Herrscher zu den Königen von Frankreich, Dänemark, Schottland und Spanien. Die Hochzeit wurde von königlichen Delegationen aus ganz Europa besucht und war eine Feier in einem Ausmaß, das in den Middle Ags nicht oft zu sehen war.
Am Tag der Hochzeit in der Liebfrauenkirche wurde die Braut von einer Prozession mit über 3.500 Pferden nach München geführt und während der zweiwöchigen Party über 600 Ochsen gebraten. Herzog Wilhelm V. wurde für seine religiösen Hexenjagden bekannt, ist aber vor allem durch die Gründung des Königlichen Bierhauses im Jahre 1589 bekannt, das wir später auf dieser kostenlosen Münchner Wanderung besuchen werden. Eine wirklich interessante Anmerkung über Richard Strauss ist, dass seine Vorfahren bereits 1417 die Hacker-Brauerei in München gründeten. Ende des 17. Jahres kaufte Strauss` Großvater väterlicherseits Joseph Pschorr andere Verwandte auf und eröffnete sogar eine zweite Brauerei namens Pschorr neben dem Haus, in dem Strauss geboren wurde. Diese beiden Brauereien fusionierten später zu Hacker-Pschorr und werden nun neben ihren Bierhallen und dem Oktoberfestzelt in München weltweit verkauft.